Eine Stimme Pro PrEP
Die obigen Beiträge zur PrEP sind schon älter. Ich möchte dazu mal was Aktuelles schreiben. Mein Beitrag ist durchaus subjektiv, ich bin pro PrEP eingestellt.
Warum? Ganz einfach. PrEP bedeutet mehr als nur eine Pille nehmen und dann wild durch die Gegend zu vögeln. Wer "auf PrEP ist" hat sich zumeist ausführlich mit safer Sex beschäftigt. PrEP-Nutzer werden alle drei Monate auf die gängigen STI (sexuell übertragbare Krankheiten) getestet. Somit heißt es, wenn PrEP Nutzer nur mit anderen PrEP Nutzern Sex haben, dann ist das so ziemlich der safeste Sex den ich mir überhaupt vorstellen kann.
Unter den normalen Kondomnutzern kenne ich nur sehr Wenige, die überhaupt regelmäßig zum STI-Test gehen. Im Gegenteil, manche sagen sie können ja nix haben weil sie Kondome nehmen bei GV, aber tatsächlich schleppen sie seit Jahren irgendwelche STI durch die Welt, die bei Ihnen selbst symptomlos verlaufen.
Die Sicherheit der PrEP ist laut Studien vergleichbar mit Kondomen. Wer Kondome nicht korrekt anwendet, hat höhere Chance auf eine HIV-Infektion. Wer die PrEP nicht korrekt anwendet, zum Beispiel die Einnahme der Pille vergisst, hat ebenso diese Chance. Die in einem Beitrag beschriebenen 86% Sicherheit der PrEP kommen genau da her. Wer die entsprechende Studie, also Quelle per googlen nicht findet darf mich anschreiben, ich helfe da gerne weiter. Sonst gilt Kondom und PrEP bieten beide mindestens 98% Schutz vor HIV.
Seit September 2019 wird die PrEP für Risikogruppen als Kassenleistung der GKV angeboten. Wer Risikogruppe ist und wer nicht, das wird immer mal wieder aktualisiert. Meines Wissens nach ist die Website hivandmore.de hier immer recht aktuell. Generell ist es für Frauen schwerer an die PrEP zu kommen, zum einen weil sie tatsächlich seltener in der Risikogruppe sind, zum anderen weil Ärzte Frauen nicht im Fokus haben als PrEP-Nutzerinnen.
Meist werden als PrEP Generika des Medikaments Truvada verschrieben. Die Generika von Ratiopharm kosten zur Zeit ca. 70Euro pro Monat bzw. die dafür fällige Kassenzuzahlung und sind in jeder Apotheke bestellbar.
Da es Medikamente sind können natürlich auch Nebenwirkungen auftreten. In der ersten Einnahmewoche kann man mit Übelkeit oder Erbrechen oder Durchfall rechnen. Das vergeht wieder.
Es können sich durch das Medikament die Nierenwerte verschlechtern. Dies wird regelmäßig geprüft. Bei längerer Einnahme kann die Knochendichte beeinflusst werden.
Anmerkung: Mein Bericht stellt mein persönliches Laienwissen und persönliche Erfahrungen dar. Dies ist nicht als medizinischer Rat zu verstehen.
P.S. PrEP nutzen heißt nicht, dass man keine Kondome mehr nutzen darf